17.08.2013
Am heutigen Tag haben wir uns mal intensiv mit Fliesen und Parkett beschäftigt und den ganzen Tag bei Baustoffhändlern und Fliesenmärkten verbracht.
Fliesen
Sehr gut waren hier das
Fliesen Zentrum München im Euro-Industriepark. Die haben Samstag zum Glück bis 16 Uhr auf und Sonntag ist von 10 bis 18 Uhr Schautag (fanden wir deshalb besonders gut, da man den Eindruck hat, dass die meisten Badzentren, Fliesenhändler etc. am Samstag schon um 13 Uhr zumachen - gerade am Samstag haben m.M.n. aber doch die meisten Bauherren Zeit).
Die Preise schienen uns auf den ersten Blick auch etwas günstiger als im
Baustoffzentrum Huber. In beiden Geschäften fanden wir gut, dass die Auswahl sehr groß war und die Preise regelmäßig an der Ware auch angebracht war. Man konnte sich in Ruhe selbst gut umsehen, konnte aber auch problemlos einen Berater/Verkäufer sprechen.
Zwar wissen wir noch immer nicht, mit wem wir letztlich bauen, aber für die Werkplanung (und auch für die konkreten Angebote beim GU) ist es doch wichtig, beides schon bestimmt zu haben. Zum einen wegen des Fußbodenaufbaus (Höhe) - man möchte ja hinterher keine Stufen zwischen den Zimmern haben nur weil der Parkett vielleicht 12mm dick ist und die Fliese 10mm. Zum anderen, damit der angebotene Hauspreis auch "passt". Von daher gut, dass wir noch nirgends unterschrieben haben.
Was wir dabei auch gelernt haben:
a) der Preis welches Händlers ist eigentlich maßgeblich?
Häufig steht in den Baubeschreibungen ja drin: "Materialpreis bis xx €/m²" - aber es steht nicht, ob damit der herstellerseitige UVP gemeint ist oder aber der Preis in Geschäft XYZ (ein und die selbe Fliese kostet im Baufachmarkt A vieleicht 52 €/m², im Bachfachmarkt B 58 €/m² und im Internet 35 €/m²). Wenn man jetzt z.B. in der Baubeschreibung stehen hat "bis 50 €/m²", darf man dann die Fliese wählen, die bei einem Internethändler für 35 €/m² angeboten wird?
b) wie sieht es aus mit Bordüren?
Auch überlegenswert: Gerade Bordüren (im Bad) sind sehr, sehr viel teurer; davon steht aber häufig nichts in der Baubeschreibung...
c) Fliesenmaß vorgegeben / Verlegungsform frei wählbar?
Und schließlich: Wenn in den Baubeschreibungen häufig steht: Materialpreis (Achtung: Materialpreis oder Materialpreis inkl. Verlegung?! Ist Preis der Bruttopreis (also inkl. USt) oder Nettopreis?!) xx EURO / m² hängt das extrem von den Fliesenmaßen ab ob man damit hinkommt oder nicht.
Aus der selben Serie kostet die Fliese im Maß 60x60 cm vielleicht € 59,- und im Maß 30x60 cm vielleicht € 52,-.
Wenn man dann in der Baubeschreibung aber noch eine Angabe hat wie "Materialpreis bis € 50,-; Maße bis 40 x 40 cm" stellen sich sofort die Fragen:
- Kann man die Fliesen 60x60 bzw. 30x60 überhaupt nehmen?
- Zu welchem Aufpreis (also Aufpreis 2 bzw. 9 €/m² oder kommt auch noch ein Aufpreis für das größere Maß hinzu)?
- Ist diagonale Verlegung im Preis enthalten oder kostet die extra?
Preise
Die Bandbreite der Preise ist natürlich extrem hoch. Von ~ 22 €/m² bis weit über 150 €/m² haben wir alle Preislagen gesehen.
Einfluss hat nicht nur die Größe, sondern u.a. auch
Bei einfachen Bodenfliesen für den Keller haben wir eigentlich fast kaum etwas für Preise unter 25 €/m² gesehen.
Fazit für uns
Entweder die Fliesen schon vor Unterschrift genau heraussuchen und das/die konkrete(n) Modell(e) einschließlich Format und Verlegeart in den Vertrag reinschreiben lassen oder aber nachfragen, bei welchem Händler die Fliesen nachher bestimmt werden und sich dann ein Bild vor Ort machen, ob man für den im Vertrag genannten Preis dort eine geeignete Fliese findet.
Parkett
Zudem waren wir noch in einem Parkettstudio in der Nähe des Kurfürstenplatzes. Wir hatten uns ja erhofft, hier konkrete Ideen, Tipps und Hinweise zu bekommen, ob es nun Landhausdielen oder Parkett (und wenn ja, welche Art) oder ... werden sollen. Allerdings waren wir von der Beratung eher enttäuscht und haben nicht wirklich gehört, welche Unterschiede es gibt, welcher Belag welchen Vorteil hat usw. Na ja - müssen wir erst einmal im Internet uns schlau machen.
Badsanitär
Nachdem wir uns vor zwei Wochen anhand von allerlei Katalogen Hersteller/Serie der Sanitäreinrichtungsgegenstände herausgesucht hatten, wollten wir heute auch noch mal "live" vor Ort überprüfen, ob das auch passt. Bei
Gienger im Euroindustriepark (am Samstsag machen die leider auch schon um 14 Uhr zu, dafür haben sie Sonntag immerhin Schautag) kann man sich doch sehr zahlreiche Bäder anschauen (verkaufen tun die allerdings lt. Homepage nur an konzessionierte Fachhandwerker).
Ist alles nett gemacht - blöd nur, dass bei den einzelnen Bädern nie der Hersteller oder die Modellreihe dabeisteht - weil man es kaum glauben mag: es steht noch nichtmal ein Schild pro Box/Ausstellungsbad, welcher Hersteller und welche Serie das ist! Wenn man durchläuft, kann man nachher also nur sagen: mir gefällt Bad in Ausstellungsbox D3, C5, D10 und B6 gut.
Von Preisen (und seien es auch nur UVP) erst gar nicht zu reden *kopfschüttel*. Wenn einen eine Serie oder auch Armatur zusagt, muss man zur Info, dann suchen die Mitarbeiter anhand der Produktnummer in Katalogen und nennen einem dann einen Preis.
Da fage ich mich schon: Wie umständlich ist das denn? Was bringt mir als Interessent das? Da hat man doch überhaupt keine Lust bzw. gibt recht schnell genervt auf.
Die meisten Bauherren werden die Badeinrichtungsgegenstände ja durchaus auch nach dem Preis aussuchen, denn was hilft es mir, wenn mir eine Serie super gefällt, ich dann umständlich beim Personal rückfragen muss, was denn die Serie kostet nur um dann festzustellen, dass ich es mir nicht leisten kann / will? Und letztlich ist es doch immer ein Kompromiss zwischen Preis und Gefallen. Wenn mir zwei Produktreihen ähnlich gut gefallen, die eine aber 20% billiger ist als die andere, dann greift man doch zur billigeren.
Eigentlich müsste man also jetzt mit einem Mitarbeiter durch die Ausstellung gehen und bei jedem halbwegs einen ansprechenden Bad fragen, was das UVP kostet (denn verkaufen tun sie einem ja selbst nichts), um am Ende dann eine Art Matrix aufzustellen zu können: Gefallen / Preis.